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Alles, was Sie über Turmdrehkrane wissen sollten

Turmdrehkrane sind das Wahrzeichen schlechthin auf Baustellen. Jedem Betrachter fallen die Riesen schon aus weiter Entfernung auf. Dabei ist Kran aber nicht gleich Kran. Welche Unterschiede und was es so alles zu beachten gibt, darüber wissen die Kran-Experten von klickrent Bescheid. In diesem Beitrag haben sie mal die wichtigsten Fragen zusammengetragen und beantwortet.

Autor

Tizian

Veröffentlicht am

12 September 2022

Welche häufigsten Kranarten gibt es überhaupt? 

Auch wenn die Liste keinen Anspruch auf absolute Vollständigkeit erhebt, kann man grundsätzlich erst einmal folgende Arten unterscheiden: Mobilbaukran, Autokran, Minikran, Raupenkran, Dachdeckerkran/Anhängerkran, Ladekran, Steinversetzkran, Turmdrehkran und Portalkran.

Im weiteren Sinne könnte man auch Teleskopstapler respektive -lader dazu zählen, weil viele Bauunternehmen sie auch dazu verwenden, Material in die Höhe zu bewegen. So gesehen ist es eine Baumaschine mit Kraneigenschaften.

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Profis sprechen von Obendreher und Untendreher: Worin bestehen die Unterschiede und wo kommt welcher zum Einsatz?

Fangen wir also unten an. Untendreher werden, aufgrund des leichten Auf- und Abbaus, oft als Schnelleinsatzkrane gebaut und als komplett einsatzfertige Baumaschine auf der Straße transportiert. Sie werden zusammengeklappt zur Baustelle gefahren und dort mit im Kran eingebauten Montagewinden aufgestellt. Alle Krane benötigen ein Ballastgewicht, das die Standfestigkeit verbessert.

Untendrehende Turmdrehkrane bestehen aus einem Unterwagen mit Drehkranz, auf dem der Kranturm befestigt ist und er lässt sich aufgrund des kurzen Radstandes einfach und problemlos in enge Lücken rangieren. Der Ausleger ist fest auf dem Kranturm montiert, sodass eine seitliche Bewegung des Auslegers nur über eine Drehung des gesamten Kranturms möglich ist. Das Ballastgewicht wird meistens exzentrisch auf dem Unterwagen angebracht und dreht bei Turmbewegungen mit. Dadurch ist, auch wegen des nötigen Sicherheitsabstands, ein größerer Aufstellplatz nötig. Untendrehende Turmdrehkrane erreichen nicht so hohe Traglasten, Hakenhöhen und Reichweiten wie Obendreher. Die Vorteile der Schnelleinsatzkrane liegen in der schnellen Montage und in der vielseitigen Anwendung. So kommen die Krane häufig beim Bau von Ein- oder Mehrfamilienhäusern, Sanierungen und kleineren Bauprojekte zum Einsatz.

Dem gegenüber stehen die sogenannten Obendreher. Durch die modulare Bauweise (ähnlich wie ein Baukastensystem) lassen sich Obendreher an jede spezifische Anforderung anpassen. Der Einsatz von Obendrehern ist beispielsweise für Projekte an sehr hohen Gebäuden geeignet. Dabei wird von den enormen Hubhöhen, Auslegerlängen und Hubgeschwindigkeiten profitiert, die erreicht werden können, sowie dem geringen Platzbedarf im Verhältnis zur Ausladung beziehungsweise zur Tragkraft.

Beim Obendreher ist der Kranturm fest auf dem Turmkreuz montiert – auf ihm liegt auch der Zentralballast. Weil sich das Drehwerk am oberen Ende des Kranturms befindet, wird bei Drehbewegungen nur der Ausleger und der ihm gegenüberliegende Ballastausleger (Gegenausleger) bewegt.


Wann sind Turmdrehkrane die erste Wahl für eine Baustelle?

Turmdrehkrane werden prinzipiell erst bei längerem Einsatz genutzt - allein schon aus Kostengründen. Für eher kurze Einsätze setzen Bauunternehmen eher Mobilbaukrane ein.

Betrachten wir konkrete Projekte, können wir pauschal sagen, dass Turmdrehkrane häufig beim Bau von Mehrfamilienhäusern, bei Industriebauten und Großprojekten wie beispielsweise Parkhäusern, Hotels oder Krankenhäusern, beim Brückenbau unter anderem an Autobahnen und beim Aufbau großer Photovoltaikanlagen den Job erledigen. Zudem sind sie immer dann eine gute Wahl, wenn der Standplatz knapp ist. Zu rund 70 Prozent setzen Bauunternehmen die Riesen im Roh- und Hochbau ein.

Was bedeutet denn in diesem Fall „längerer Einsatz“?

Sobald die Rede von einer Einsatzzeit von mehreren Wochen oder gar Monaten ist, dann ist die Wahl eines Turmdrehkrans sicher oft eine gute. Im Vergleich zu einem Autokran sind die Langzeitkosten im Betrieb schon günstiger. Schon allein dadurch, dass beim Autokran grundsätzlich der Bediener im Mietpaket enthalten ist und so zusätzliche Personalkosten entstehen. Wenn die zu hebenden Lasten und zu überwindenden Höhen nicht ein gewisses Maß überschreiten, lohnt sich manchmal sogar für kürzere Standzeiten ein kleiner Untendreher (?). Der Aufbau ist schnell zu bewerkstelligen und spart allein dadurch schon Kosten.

Übrigens beträgt die durchschnittliche Mietdauer bei klickrent sieben Monate.


Hat die Wahl des richtigen Krans Kostenvorteile?

Der Kran sollte schon zum Projekt passen und weder zu klein noch zu groß sein. Genau an diesem Punkt setzt meistens unsere Beratung des Kunden schon ein. Der Kunde fragt meistens einen bestimmten Kran an und unser klickrent-Team schaut, welcher Kran passt und was sich für den Kunden kostentechnisch lohnt.

Pauschal können wir schon sagen, dass ein Untendreher immer günstiger als Obendreher ist. Letzterer ist ungefähr doppelt so teuer. Allerdings kommt es eben vor allem auf das Projekt an. Für Bauvorhaben, bei denen geringe Traglasten und eine kleine Reichweite genügen, eignet sich ein Untendreher. Für Großbaustellen mit schweren Lasten, vielen Stockwerken und großen Reichweiten kommen dann eher Obendreher in Frage. Obendreher sind aufgrund der Größe und Aufbauart aber wesentlich preisintensiver. Und bevor der Kunde mit Kanonen auf Spatzen schießt, schauen wir uns sein Projekt an und häufigkönnen wir ihm dann eine preisgünstigere Lösung empfehlen.

Was gibt es aus Kundensicht bei der Miete eines Turmdrehkrans zu beachten?

Generell sollte auf auf jeden Fall genügend Vorlaufzeit für eine eventuelle Baustellenbegehung, eine Baugrundvorbereitung, für Absperrungen und alle notwendigen Genehmigungen eingeplant werden. Schon dabei stehen wir den klickrent-Mietkunden beratend zur Seite.

Und wenn es um die Details geht, dann besprechen wir mit den Kunden, wie die Platzverhältnisse sind. Am liebsten vor Ort suchen wir gemeinsam den optimalen Standort für den Aufbau. Dabei schauen wir, ob der Platz gut zu erreichen ist, was beim Aufbau stören könnte, ob der Boden den Druck aushält, ob bei der Lieferung beispielsweise störende Bordsteine, Mauervorsprünge oder womöglich Schornstein im Weg sind.

Dem Kunden geben wir eine Art Checkliste an die Hand, damit er auf befestigte Zufahrtswege achtet und die Stromversorgung sicherstellt. Sollten einige der Punkte nicht erfüllt sein, entstehen schnell Mehrkosten.


Welche Fehler passieren beim Kraneinsatz am häufigsten? 

Sicher am häufigsten haben wir es mit Nachlässigkeiten zu tun, die bei der Montage und Demontage des Krans zu Verzögerungen führen. Dazu gehören kein passend vorbereiteter Untergrund, kein Stromanschluss oder manchmal auch einfach kein Stromverteilerschrank. In der Regel bekommen wir das dann erst mit, wenn wir am Anlieferungstag vom Kunden hinzugezogen werden, weil etwas gerade fehlt.

Echte Fehler sind zum Glück selten. Aber natürlich kommen sie vor. Da vergisst ein Kranführer den Kran windfrei zu machen und schon kracht so ein Kran wie in München oder in Berlin in ein Haus. Das ist zum Glück aber bei keinem unserer Kunden bisher passiert. Auch weil wir darauf gern hinweisen. Ansonsten kann es auch mal zu Beschädigungen an Gebäuden kommen, wenn Arbeiten in zu großen Entfernungen ausgeführt werden. Damit meine ich, dass dann die Verbindung zwischen dem Kranführer, der per Fernsteuerung den Kran lenkt, und dem Kran abreißt. Dadurch kommt es zu Ansprechverzögerungen oder sogar zu Unfällen. Und wenn das Sichtfeld beeinträchtigt ist, kann es passieren, das der Ausleger oder der Lasthaken gegen ein Gebäude oder einen Gegenstand prallt. Auch das Verdrehen des Hubseils kommt oft vor, als man denken würde. Das führt dann im schlimmsten Fall zu Beschädigungen des Seils.

Welche Vorteile haben Bauunternehmen, wenn sie einen Turmdrehkran bei klickrent mieten?

Im Vergleich zu anderen Baumaschinen ist es wesentlich schwerer, einen Turmdrehkran zu finden. Gerade wenn es um solche Krane geht, ist der Vermietmarkt sehr stark fragmentiert und Bauunternehmer müssen schon viel herumtelefonieren, bis sie einen passenden Kran finden. Der Grund dafür: Es gibt kaum jemanden, der deutschlandweit aktiv ist und viele klassische Vermieter sind schwer digital auffindbar. Bei klickrent profitieren Kunden von dem deutschlandweiten Vermieternetzwerk. Gleichzeitig bietet das Unternehmen direkte Ansprechpartner, die viel Expertise und Erfahrung in dem Bereich haben. Sie beraten den Bauunternehmer sehr gezielt und empfehlen den passenden Kran. Da klickrent markenunabhängig ist, kann das ein Liebherr genauso sein, wie ein Potain oder ein Wolfkran. Der Mieter spart dadurch viel Zeit bei der Suche nach Informationen und dem passenden Arbeitstier.


Welche Gründe führen häufiger dazu, dass sich potentielle Kunden gegen die Miete eines Turmdrehkrans bei klickrent entscheiden? 

So eine Baustelle ist ein hochkomplexes Geflecht an Arbeitsbereichen. Und ein Kran ist darin häufig einer der zentralen Knotenpunkte. Deshalb wollen Kunden kein Risiko eingehen. Denn schließlich muss die Baustelle laufen. Wer klickrent noch nicht kennt, begegnet dem Dienstleister daher meist erst einmal mit Skepsis. Da gibt es Vorurteile gegen eine Online-Mietplattform generell. Oder Kunden bezweifeln die Fachkompetenz. Aber sowohl die mehr als 70 erfolgreichen Bereitstellungen eines Turmdrehkrans als auch die klickrent-Experten, die von Anfang bis Ende eines Projektes als persönlicher Ansprechpartner dabei sind, zerstreuen immer schnell die Bedenken.

Was gibt es noch Wissenswertes über Turmdrehkrane? 

Neben dem Thema Standsicherheit sollten Bauunternehmer beim Einsatz eines Turmdrehkrans auch an die Flugwarnbeleuchtung denken. Dafür gibt es einschlägige Vorschriften des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Häufig wird auch die Sichtprüfung und technische Wartung des Krans durch den Bauunternehmer vernachlässigt und Kunden vergessen die Arbeitsbereichsbegrenzung anzufragen. Bei dieser können durch Begrenzung einzelner Kranbewegungen festgelegte Gefahrbereiche nicht angefahren werden. Es wird gewährleistet, dass die Last auch bei Fehlbedienung oder Fehleinschätzung durch den Kranführer nicht über den definierten Bereich geschwenkt werden kann.

Und noch zwei spannende Fakten zum Schluss. Erstens: Neuere Krane haben keinen Endschalter bei den Umdrehungen. Bei älteren Modellen drehen diese sich 2,5 Mal in eine Richtung und müssen dann wieder in die andere schwenken – ähnlich also wie bei einem Rasensprenger.

Und zweitens: Kunden fragen deutlich häufiger bei der Miete auch gleich nach dem dazugehörigen Kranführer. Im Vergleich zu Baumaschinen benötigen in rund zehn Prozent aller Fälle die Kunden einen ausgebildeten Mitarbeiter mit Kranführerausbildung. Zwar bietet klickrent keine Kranführer direkt an, die Experten unterstützen aber in Ausnahmefällen immer gern bei der Vermittlung.