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Kranführerschein: Kranführer werden mit Erfolg

Alle wichtigen Informationen zu den Voraussetzungen, zur Ausbildung und zu den Kosten

Autor

Burcu

Veröffentlicht am

13 Mai 2025

In Deutschland ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass Krane im gewerblichen Einsatz nur von speziell geschulten Personen bedient werden dürfen. Möchten Sie den Kranführerschein machen, dann finden Sie hier alle wichtigen Informationen zu den Voraussetzungen, zur Ausbildung und zu den Kosten. Darüber hinaus erhalten Sie nützliche Prüfungstipps. 
 

Was genau ist ein Kranführerschein?

Beim Kranführerschein handelt es sich um einen offiziellen Nachweis, der belegt, dass der Besitzer über alle erforderlichen Qualifikationen für einen sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit Kranen verfügt. Er wird nach einer Schulung ausgestellt, die sowohl theoretische als auch praktische Themen abdeckt. Die Ausbildung vermittelt unter anderem folgende Inhalte:

  • Technische Kenntnisse
  • Bedienung und Wartung des Krans
  • Sicherheit am Arbeitsplatz
  • Vermeidung von Unfällen

Der Kranführerschein dient dazu, die Sicherheit des Kranführers und der Personen im Umfeld zu gewährleisten. Er ist unverzichtbar für die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen. 
 

Welche Kranführerscheine gibt es?

Es existieren verschiedene Kranführerscheine. Die Inhalte der Unterweisungen und Schulungen sind auf die verschiedenen Krantypen und ihre Einsatzbereiche zugeschnitten. Es folgt ein Überblick über die wichtigsten Kategorien.

Auto- und Mobilkrane

Diese Krane kommen oft auf unbefestigtem oder unebenem Gelände zum Einsatz. Dadurch besteht ein höheres Risiko für Schäden und Unfälle durch unsachgemäße Aufstellung, Bedienung und Sicherung.

Portal-, Brücken- und Hallenkrane

Portal-, Brücken- und Hallenkrane unterscheiden sich in ihrem Aufbau von anderen Kranen. Sie bewegen sich meist linear entlang von Balken oder Schienen, und ihre horizontal verlaufenden Kranbaren liegen auf stabilen Trägern auf.

Lkw-Ladekrane

Diese mobilen Krane sind in erster Linie zum Be- und Entladen von Fahrzeugen konzipiert. Laut DGUV-Vorschrift 52 darf ihre Auslegerlänge 15 Meter und ihr Lastmoment 30 Tonnen nicht überschreiten. Die Ausbildung für diesen Krantyp umfasst Inhalte wie das richtige Abstützen des Fahrzeugs und das sichere Anschlagen von Lasten.

Turmdrehkrane

Dieser große und leistungsstarke Krantyp kommt häufig auf Baustellen zum Einsatz. Der Turmdrehkran-Führerschein vermittelt spezielle Kenntnisse über das sichere Aufstellen des Krans und das Bewegen schwerer Lasten in großer Höhe. Die Ausbildung ist anspruchsvoll, da diese Krane besondere Anforderungen an Standsicherheit und Sicherheitsvorkehrungen stellen.

Spezialkrane

Für weniger verbreitete Krantypen wie Schwimm- oder Hafenkrane gibt es ebenfalls gesonderte Ausbildungen und Schulungen. 
 

Voraussetzungen für den Kranführerschein

Um die Ausbildung zum Kranführer zu absolvieren, müssen Sie mindestens 18 Jahre alt sein. Zu beachten ist außerdem, dass für einige Krane ein Führerschein der Klasse C oder CE erforderlich ist.

Oftmals brauchen Sie für die Schulung ein ärztliches Attest über Ihre gesundheitliche und geistige Eignung. Besonders wichtig sind eine gute Sehkraft einschließlich räumlichen Sehens und Farberkennung sowie ein schnelles Reaktionsvermögen. Ferner dürfen Sie keine körperlichen Einschränkungen haben, die das sichere Arbeiten behindern würden.

Ausreichende Sprachkenntnisse sind für die Qualifikation unabdingbar. Sie gewährleisten, dass Sie die vermittelten technischen Inhalte, Anweisungen und Sicherheitsvorgaben verstehen. Vorab müssen Sie eine allgemeine Sicherheitsschulung absolvieren, die im Rahmen des Arbeitsschutzes vorgeschrieben ist. Des Weiteren sollten Sie ein hohes Maß an Disziplin und Verantwortungsbewusstsein mitbringen, da die Arbeit mit Kranen potenziell gefährlich ist. 
 

Wie läuft die Ausbildung zum Kranführer ab?

Wer Kranführer werden möchte, der absolviert keine klassische Ausbildung im Sinne des Berufsbildungsgesetzes. Vielmehr handelt es sich um eine Weiterbildung in Form von Schulungen, deren Inhalte und Dauer sich nach dem Krantyp und den Vorkenntnissen der Teilnehmer richten.

Dauer der Qualifikation

Je nach Anbieter können die Unterweisungen unterschiedlich lange dauern. Im Groben können Sie von folgenden Zeiträumen ausgehen:

  • Flurgesteuerte Krane: 1 bis 5 Tage
  • Führerhausgesteuerte Krane: 5 bis 10 Tage
  • Turmdrehkrane: 10 bis 15 Tage
  • Fahrzeugkrane: 15 bis 20 Krane

Prüfung

Die Kranführerprüfung umfasst einen schriftlichen Test mit verschiedenen Prüfungsfragen sowie eine praktische Prüfung. In aller Regel wird der schriftliche Prüfungsteil am Computer in Form eines Multiple-Choice-Tests durchgeführt. Die Fragen stammen aus einem Pool von 180 Aufgaben, die sich unter anderem mit dem jeweiligen Krantyp und mit gesetzlichen Vorgaben beschäftigen.

Üblich sind beim Kranführerschein Prüfungsfragen zu folgenden Themenfeldern:

  • Sicherheitsvorkehrungen und Notfallprozeduren
  • Tragfähigkeit und Einsatzbedingungen von Kranen
  • Spezifische Handhabung der Lastaufnahmemittel
  • Überwachung des Kranbetriebs und Instandhaltung
  • Regeln und Verantwortlichkeiten im Umgang mit Kranen

Um Ihre praktischen Fähigkeiten nachzuweisen, müssen Sie eine vom Prüfer gestellte Aufgabe möglichst fehlerfrei meistern. Nach erfolgreicher Teilnahme bekommen Sie den Kranführerschein, der Sie berechtigt, den jeweiligen Krantyp zu bedienen. Fallen Sie durch, dann können Sie sich jederzeit erneut kostenpflichtig für die Prüfung anmelden.

Jährliche Unterweisungen

Mit der abgeschlossenen Prüfung und dem Erhalt des Kranführerscheins ist es in aller Regel nicht getan. Gemäß der DGUV-Vorschrift 1 § 14 müssen Sie mindestens einmal jährlich eine Schulung absolvieren, um Ihr Wissen aufzufrischen und auf dem aktuellen Stand zu halten. 
 

Kranführerschein: Mit diesen Kosten ist zu rechnen

Die Preise für die Qualifikation variieren je nach Anbieter, Krantyp und Region. Die Unterweisung für flurgesteuerte Hallenkrane kostet rund 200 Euro. Für eine Ausbildung zum Kranführer für Mobilkrane fallen bis zu 3.000 Euro an. Inbegriffen sind die Praxiseinheiten, die Schulungsunterlagen und die Prüfungsgebühren.

Fördermöglichkeiten

In bestimmten Fällen übernimmt die Agentur für Arbeit die Kosten für die Qualifikation – insbesondere dann, wenn sie die Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich verbessert. Die Voraussetzungen sind ein Beratungsgespräch und die Bewilligung eines Bildungsgutscheins.

Ist der Kranführerschein für den bestehenden Job erforderlich oder erweitert er die Einsatzmöglichkeiten im Unternehmen, dann übernimmt oftmals der Arbeitgeber die Kosten für die Unterweisung. Informieren Sie sich am besten vor Beginn der Schulung über etwaige Kostenbeteiligungen, Zuschüsse und Förderprogramme, um sich rechtzeitig finanzielle Unterstützung zu sichern. 
 

Prüfungstipps für angehende Kranführer

Um die Kosten nicht unnötig in die Höhe zu treiben, sollten Sie die Prüfung im ersten Anlauf bestehen. Dabei können die folgenden Tipps helfen:

  • Hören Sie bei der Unterweisung aufmerksam zu und fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht richtig verstehen.
  • Nutzen Sie Bücher mit Prüfungsfragen oder Online-Tests, um sich mit den Prüfungsinhalten vertraut zu machen.
  • Informieren Sie sich umfassend über die Art von Kran, für die Sie die Qualifikation absolvieren. Ein Teil der Fragen könnte speziell darauf zugeschnitten sein.
  • Gehen Sie ausgeruht in die Prüfung und versuchen Sie, ruhig und konzentriert zu bleiben.

Mit bestandener Prüfung eröffnen sich Ihnen vielfältige Arbeitsmöglichkeiten in verschiedenen Branchen wie dem Baugewerbe, der Metallindustrie, Transport und Logistik oder der Holzwirtschaft.